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Das verkannte Potenzial

Hochsensibilität (auch: Hochsensitivität, Hypersensitivität o. Überempfindsamkeit) ist ein schwer zu beschreibendes, komplexes Phänomen. Obwohl schon lange bekannt, existiert bis heute keine anerkannte neurowissenschaftliche Definition dieses Phänomens.

Einigkeit besteht darüber, dass hochsensible Menschen Sinneseindrücke jeglicher Art wie beispielsweise Geräusche, Gerüche, Farben, aber auch Empfindungen wie Stress, Schmerz oder Empathie weitaus intensiver und detaillierter wahrnehmen und verarbeiten als der Durchschnitt.

Die Bandbreite und Ausprägung möglicher Erscheinungsformen ist sehr groß. Das umfasst auch Reaktionen auf Magnetismus, elektrostatische Einflüsse oder Schadstoffbelastungen in der Umwelt.

Einigkeit herrscht ebenso darüber, dass Hochsensibilität keine Krankheit ist, auch wenn sie häufig in psychosomatische Beschwerden mündet.

Ganz im Gegenteil sind hochsensible Menschen beeindruckende Persönlichkeiten. Sie sind vielseitig begabt und weisen ein beachtliches Interessens- und Leistungsspektrum auf.

Ihr Wissensschatz, den hochsensible Menschen ganz automatisch wahr- und aufnehmen, ist immens. Das umfasst Wissen über ihre Umwelt, ihre Mitmenschen, über spezifische Themengebiete, gesellschaftliche Zusammenhänge, aber auch über sich selbst.

Jedoch müssen hochsensible Menschen nur allzu oft bereits früh erfahren, dass ihre Fähigkeiten und Wahrnehmungen in Frage gestellt werden. Aus Unkenntnis wird ihnen der Eindruck vermittelt, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, das es zu korrigieren gilt.

Dementsprechend dominiert bei vielen Hochsensiblen trotz aller Begabungen und Fähigkeiten das Empfinden des Versagens, das Gefühl mit ihren besonderen Eigenschaften dem gesellschaftlich propagierten Anforderungsprofil inklusive dem herrschenden Optimierungs-, Leistungs- und Erfolgsstreben deutlich entgegen zustehen.

Dabei machen ihre Empfindsamkeit und der Hang zu Perfektionismus und Detailgenauigkeit sie besonders empfänglich für Erwartungen und Ansprüche von außen.

Entsprechend richtet sich die Konzentration vieler hochsensibler Menschen zunehmend auf die Ausmerzung ihrer vermeintlichen Schwächen und Defizite. Mit viel Anstrengung und hohem Energieaufwand werden Fähigkeiten kultiviert, die ihnen nur wenig oder gar nicht entsprechen, während ihr fruchtbares und wertvolles Potenzial brach liegt: unbeachtet, ungewürdigt und ungenutzt.

Kein Bauer könnte es sich leisten, seine fruchtbaren Äcker derart brach liegen zu lassen, um mit viel Zeit, Mühe, Geld und Energien für einen vergleichsweise mäßigen Ertrag wenig fruchtbares Land zu bewirtschaften.

So wie fruchtbare Wiesen und Landschaften auch ohne jedes Zutun die schönsten Blüten und Früchte hervorbringen, so haben hochsensible Menschen, die ihr fruchtbares und wertvolles Potenzial leben, eine außergewöhnliche Strahlkraft und Handlungsenergie.

Ihre Lösungen und Wege sind kreativ, individuell, ungewöhnlich und innovativ. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass gerade in den kreativen Berufen und den Wissenschaften viele hochsensible Menschen zu finden sind.

Sie zeichnen sich durch äußerste Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und eine besondere Zähigkeit aus. Ihre Entscheidungen sind geprägt von Umsicht und Weitsicht. Den Blick stets auf das Ganze gerichtet, sind sie zugleich sehr aufmerksam für Feinheiten und Details.

Mit Fachkompetenz, Kreativität und ihrer ausgeprägten Intuition erreichen sie ihre Ziele mit nahezu schlafwandlerischer Sicherheit.

Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten von Vielseitigkeit verbunden mit Gründlichkeit und Präzision sowie dem ausgeprägten Gefühl für Stimmungen und Trends werden gerade in der modernen Arbeitswelt sehr geschätzt. Sie ergeben sich unmittelbar aus den besonderen Eigenschaften der Hochsensibilität.

Eine ganz besondere und entscheidende Schlüsselfunktion spielt dabei ihre Intuition. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Teil: »Warum Intuition der Schlüssel ist!«