Lösungs­strategien

Hochsensible Menschen sind außergewöhnliche und fähige Persönlichkeiten, meist ohne sich dessen auch nur im Geringsten bewusst zu sein. Zu sehr fordern die permanente Informations- und Reizüberflutung und das gesellschaftliche Leistungsstreben ihre Aufmerksamkeit, der sie sich gerade wegen ihrer besonderen Sensibilität nur schwer entziehen können.

Stress und Anspannung erzeugen jedoch Unruhe und Angst. Unter Druck und Angst versagt die Intuition. Kreativität und Inspiration kommen zum Erliegen. Hektik und Leistungsdruck bedeuten somit das Ende von Schaffenskraft und Erfolg.

Zwar können immer noch sehr gute Leistungen erbracht werden, etwa in Form von guten Noten, Abschlüssen und vorbildlich erfüllten Arbeits- und Freizeitauflagen, aber was fehlt oder nur flüchtig anhält ist das Gefühl eines persönlichen Erfolgs! Was bleibt sind ständiger Erwartungsdruck sowie Versagens- und Zukunftsängste.

Die Konsequenzen sind weitreichend und wirken sich in alle Lebensbereiche aus. Das Gefühl, nur noch funktionieren zu müssen, nicht wirklich etwas verändern oder bewirken zu können und den äußeren Anforderungen nicht gerecht werden zu können, führt zu permanenter Frustration und Unzufriedenheit. Kommt es zur inneren Kapitulation, folgt meist auch ein zunehmender Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben. Von den psychosomatischen Folgen ganz zu schweigen.

Hinzu kommt meist noch das Unverständnis des direkten Umfeldes, das aufgrund der Fähigkeiten und Leistungen, die trotz allem noch erbracht werden, den Leidensdruck überhaupt nicht wahrnimmt und deshalb auch nicht verstehen kann. Dabei handelt es sich keineswegs um Luxusprobleme, wie nicht selten angenommen, sondern um lebenswichtige, essentielle und ureigene Bedürfnisse.

Diese Negativspirale gilt es zu durchbrechen bzw. bereits in den Anfängen zu verhindern.

Damit die Intuition, die Quelle ihrer Vielseitigkeit, ihrer Inspiration und Kreativität nicht versiegt, müssen gerade hochsensible Menschen verstärkt auf Oasen und Zeiten der Entspannung achten, in denen sie ihren Bedürfnissen und Interessen nachgehen können.

Gerade in Zeiten der Ruhe und Entspannung, in denen scheinbar nichts Nützliches geschieht und vermeintlich nichts Nützliches geleistet wird, ist das Gehirn am aktivsten und produktivsten. In diesen Phasen, in denen alle Sinne angesprochen werden, werden neue Ideen geboren und Lösungen gefunden. Hier findet Kreativität statt!